Elektro Artist Herrnsdorf Steelguitar · ca. 1955

Nach dem 2. Weltkrieg wurde mit dem Einzug der elektrischen Verstärkung von Gitarren der Trend zu immer größeren und damit lauteren Resonanzkörpern gestoppt. Stattdessen entstanden die sog. Solid-body-E-Gitarren (d.h. Korpus aus einem massiven Stück Holz), bei denen das Problem akustischer Rückkopplungen wesentlich weniger stellt. So auch bei Slide- oder Hawai- und Steel-Gitarren, die ausschließlich mit Bottleneck bzw Stahlstück gegriffen werden. Dieses 8-saitge Exemplar ist zeittypisch mit grauem Pearlloid belegt, die Unterseite mit Gummi (damit sie auf dem Tisch beim Spielen nicht weg rutscht), trägt vernickelte und gravierte Hardware (Mechaniken), sowie ein gegossenes Plastik-Emblem; einfach "scheen"! – Ich habe sie in den 80-ger Jahren bei Hansi Ostler in Garmisch entdeckt und gemeint, so was müsste ich auch haben... Einmal habe ich sie mit zwei Bananen-Steckern (so ging das damals) an meinen Röhren-Vertärker angeschlossen, und siehe da: funktioniert einwandfrei, klingt wunderbar nach Hawaii!