Neapolitanische Mandoline, Guiseppe GANDOLFI/Napoli

Die neapolitanische Mandoline ist ein Instrument des Spätbarocks und entstand etwa 1700 in Neapel. Sie wird heute meist mit italienischer Folklore assoziiert, doch sie spielte in der klassischen Musik durchaus eine tragende Rolle: z.B. W.A.Mozart oder L.v.Beethoven haben auch Mandolinenkonzerte komponiert. Anfang des 20. Jahrhunderts gründeten sich hierzulande dann eigens Mandolinen-Orchester, wo die Neapolitanische Mandoline die tragende Rolle spielt. - Meine Mandoline hier wurde um 1900 von G.Gandolfi in Neapel gebaut und signiert; über den Namen konnte ich noch nichts herausfinden. Sie zeigt die klassische Bauweise: ein muschelförmiger Korpus aus feinen Holz-Spänen, hier aus Palisander mit Ahorn-Zierstreifen abgesetzt, die Fichtendecke ist in Höhe des frei aufliegenden Stegs leicht geknickt. Dadurch wird sie versteift und gibt besonders die hohen Töne brillant wieder. Der Hals ist aus Weichholz und mit Palisander furniert, was eine sehr leichte und doch stabile Bauweise ist. Die Mandoline ist doppelchörig besaitet und wie eine Violine gestimmt. Sie wird mit einem Plektrum gespielt. - Mein Freund Luki brachte mir das mit hübschen Intarsien verzierte Instrument (neben anderen) etwa 1976 von einer Reise aus dem UK mit, ziemlich reparaturbedürftig, doch das war zu machen.