Hackbrett 4-chörig · ca. 1960
Dieses Hackbrett hab ich in den 70-er Jahren gekauft, um in und mit meiner damaligen böhmischen Folk-Gruppe neue Akzente zu setzen. Ich hatte es im Tübinger Wochenanzeiger entdeckt; der Verkäufer bestand leider darauf, dass ich damit auch eine alte Geige kaufen mußte! - Dieses Hackbrett ist 4-chörig besaitet und damit recht klangstark, und eine Herausforderung beim Stimmen (Damals gab es noch keine digitalen Stimmgeräte)! Einen Hinweis auf den Hersteller konnte ich leider nicht finden. Es ist schnörkellos, aber gut gebaut. Ich tippe auf ein Baujahr um 1960. - Entstanden war das Hackbrett im Mittelalter, etwa 14. Jahrhundert. Die früheste Abbildung findet sich bei Virdung 1511. In Frankreich wurde dieses Instrument "doulcemèr" genannt, in England "hammered dulcimer", in Osteuropa "Cymbal". Von den Verwandten Scheytholt, Dulcimer, Epinette, Hommel und Cithera unterscheidet sich das Hackbrett grundsätzlich darin, dass es keine Griffsaiten hat. Die Saiten werden hier mit kleinen Schlegeln aus Holz mit Lederbezug angeschlagen, im Prinzip ähnlich wie beim Klavier, dort aber natürlich mechanisch durch die Hämmer. - In Deutschland ist das Hackbrett vor allem noch in Bayern bei der Stubenmusik verbreitet, und es findet in jüngerer Zeit wieder zunehmend Liebhaber.