MAURER 16"
·
1935
Über die Geschichte und Bandbreite der Larson-Brothers, die diese Maurer-Gitarre gebaut haben, ist bei der Beschreibung der >>Prairie State 15“ nachzulesen. Beide Gitarren entstanden zur selben Zeit, die Maurer ist datiert vom 7.6.1935. Sie trägt als Seriennummer 41538 und ist eine Nummer größer und voluminöser als die Prairie State, 16“ breit und mit deutlich tieferen Zargen. Ähnlichkeiten gibt es bei den Hölzern und der Bauweise: Der Korpus besteht aus Fichte und Rio-Palisander, die Rand- und Schallocheinlagen sind hier mit sehr feinen Heringbone-Intarsien geschmückt. Das Pickgard ist typisch für dieses Baujahr aufgeschraubt und schwebt über der Decke, um deren Schwingungsverhalten nicht zu dämpfen. Das ist gut gemeint, doch die Anbringung mit Schräubchen an Brücke und Griffbrett nicht wirklich gut gelungen (was hier gut zu sehen ist!); später klebten auch die Larson-Brothers ihre Schlagbretter auf. Gibson war schon ein paar Jahre vorher den selben Weg gegangen, vgl. >>Gibson L-2, 1932 und >>Gibson L-Century, 1934. Der Hals dieser Maurer-Gitarre ist wie bei den Prairie-States sehr stabil, weil 5-schichtig gesperrt hier jedoch nicht durch Stahlstäbe verstellbar. Optisch kommt das der Gitarre zugute. Der Halsübergang ist am 14. Bund, und der Kopf ist hier – selten zu sehen – durchbrochen wie bei der traditionellen 12-Bund-Bauweise, und trägt Band-Mechaniken (die zwar alt, aber nicht ganz original sind). Der Korpus ist Larson-typisch mit deutlicher Wölbung von Decke und Boden ausgeführt, und die Balken der Decke sind laminiert (hier Fichte-Palisander-Fichte). Damit sind alle Voraussetzungen für einen guten Klang gegeben, und dies bestätigt sich unmittelbar, sobald man diese Gitarre spielt: Wow! Voluminös und brillant! – Nicht umsonst hat sich die Bauweise mit gewölbten Decken und Böden bei Steelstring-Gitarren durchgesetzt: sie ermöglichen eine leichte und doch stabile Bauweise und beste Resonanz-Fähigkeit. Die Stahlstäbe zur Einstellung des Halswinkels konnten sich dagegen nicht durchsetzen; es fanden sich hierfür bessere Lösungen. Der verstellbare Stahlstab im Hals war damals für Gibson noch patentrechtlich geschützt und durfte nicht kopiert werden.
Auch diese Maurer-Gitarre zeigt einen sehr guten Originalzustand (abgesehen von der Mechanik). Damit verfüge ich über ein Trio der Larson-Produktion, was eine rechte Freude ist!