FRAMUS Hootenanny 12-String
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ca. 1960
FRAMUS (wie auch HÖFNER, beide in Bubenreuth) war in den 60-ger Jahren ein international durchaus angesehener Gitarrenproduzent; John Lennon/die BEATLES spielten unter anderem auch Framus! Ich kaufte diese 12-String Hootenanny gebraucht 1967 beim Musikhaus Reisser, um meine Protestsongs lautstark begleiten zu können. Die Dreadnought-Form (vgl. MARTIN D-28) ist hier aus gesperrtem, jedoch hochwertigem Hölzern (Decke Fichte, Korpus Palisander) gefertigt. Die Decke ist relativ leicht leiter-verbalkt, mit unterständiger Saitenbefestigung und frei aufliegendem, höhen-verstellbarem Steg. So hatte es die Firma Stella einst in den 30-ger Jahren mit ihren wegweisenden 12-Strings vorgemacht. Dazu gab es bei Framus ein aufgeschraubtes Schlagbrett, den Mahagoni-Hals mit einstellbarem Metallstab (ab 1963 wurde auf sehr schmale "Stiletto-"Hälse aus Sperrholz umgestellt) und einem Griffbrett aus Palisander. Die Kopfplatte trug Band-Mechaniken und einen überlackiertem FRAMUS-Schriftzug aus Metall-Folie. – Mitte der 70-ger Jahre schien mir diese Ausstattung nicht mehr zeitgemäß, zudem war das Griffbrett ziemlich abgegriffen, die Bünde platt, der Schraub-Kapotaster hatte tiefe Spuren im Hals hinterlassen... Also überarbeitete ich diese Gitarre entsprechend dem damaligen Zeitgeist ziemlich heftig: Schriftzug runter (FRAMUS war damals mega-out!), Abalone-Einlagen in die Kopfplatte und das neue, verstärkte und eingefasste Ebenholz-Griffbrett, Ebenholz-Steg statt Palisander, geschlossene Einzel-Mechaniken angebracht, das Rautenmuster auf dem Saitenhalter abgeschliffen, Schlagbrett entfernt (später reumütig wieder angebracht), Decke, Hals und Kopf refinished ... Damals war Originalität nicht so angesagt! Immerhin ist durch den erhöhten Steg der Saitendruck verstärkt (statisch kein Problem) und damit hat die Klangqualität nochmals gewonnen. Und immer noch gilt: diese FRAMUS 12-String hat was!