F.L.O. die Erste
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no. 7a/1/15
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1981
Mein Instrumenten-Bau ist vielleicht auch eine eigene kleine Geschichte wert; schaun wir mal, irgendwann.
Nachdem ich einige Dulcimers, Epinettes und Hummeln hinbekommen und dabei die Erfahrung gemacht hatte, dass jede Holzkiste als Klangkörper - mehr oder weniger - geeignet ist, wagte ich mich an meine erste Gitarre. Die fantasiereiche Modell-Bezeichnung 7a/1/15 bedeutet: Modell/Entwurf 7a, gebautes Exemplar 1, Summe aller bis dahin gebauten Instrumente 15! Die peniblen Aufzeichnungen von C.F.Martin im Hinterkopf, wollte ich alles genauestens dokumentieren für die zukünftigen Ahnenforscher... Da war wohl der Wunsch der Vater des Gedankens!? Mittlerweile sehe ich das lockerer und nummeriere ich meine selbstgebauten Instrumente nur noch durch.- Also: F.L.O., die Erste: Die Proportionen ähneln etwas einer Medium-Jumbo wie der Gibson J-185. Die Gitarre hat ein ovales Schalloch, ist nach akustischen Bau-Prinzipien (bei JAHNEL nachzulesen) konstruiert. Der Korpus ist aus Fichte und Mahagoni, der Halsansatz am 12. Bund, Griffbrett und Brücke sind aus Palisander. Ich verzichtete auf jegliche Rand- und Schalloch-Einlagen, denn No. 1 sollte nur zum Ausprobiere dienen; vor allem der Klang interessierte mich. Die Gitarre ist matt lackiert (gespritzt). Der Klang erwies sich als flach und hart und gefiel mir nicht; offenbar war die Deckenverbalkung zu steif geraten. Dafür war der Hals zu schwach und bog sich unter der Saiten-Spannung nach oben; auf eine Verstärkung hatte ich leider verzichtet. Indem ich das Griffbrett entsprechend abrichtete, und nachdem ich die Deckenbalken nachträglich verschlankt (´scalloped`) habe (mit schlankem Arm, langen Fingern und Mini-Hobel), klingt die Gitarre ganz ordentlich und ist sogar stabil geblieben. Meine No. 1 dient mittlerweile als Urlaubs-Gitarre im Feriendomizil. Außer zwei Trockenrissen im Boden (Der Holzofen dort macht extrem trockene Zimmer-Luft) ist sie einwandfrei und gut spielbar geblieben und wird von den Hausgästen gerne genützt.