C.F. MARTIN & Co. 000-28 · 1938

Die 000-Baureihe reicht bis ins Jahr 1902 zurück und folgte dem Trend, immer lautstärkere Gitarren zu bauen, was bis zur Erfindung der elektrischen Verstärkung primär durch eine Vergrößerung des Resonanzkörpers erreicht wurde (vgl. 000-18/1931). Bis 1929 zeigt diese Baureihen die traditionelle Form mit dem Halsansatz am 12. Bund und dem durchbrochenen Kopf (slotted peghead) mit Band-Mechaniken. Dann kam mit dem Modell OM die entscheidende Veränderung zur modernen Steelstring-Gitarre mit Halsansatz am 14. Bund, vgl. OM-18/1930. Diese Modellreihe wurde nur fünf Jahre gebaut, und dann mit Modifikationen (kürzere Mensur, stärkerer Hals, Stahlstab zur Halsverstärkung statt Ebenholz, T-Bünde statt sog. Bar-frets) wieder unter dem Kürzel 000 weitergeführt (vgl. auch 000-21/1943). Geblieben war die genial leichte und trotzdem stabile X-Verbalkung, die für das ausgezeichnete und vielgerühmte Resonanzverhalten, den wunderbaren Klang sorgt. Ab 1939 wurde die Verbalkung geändert und verstärkt, gleichzeitig der Hals immer mehr abgespeckt, was nicht ohne Auswirkungen auf Klang und Spielbarkeit blieb. – Vor allem wegen des breiteren Halses suchte ich solch ein frühes Baujahr der 000, denn der meiner Bj. 43 ist für meine Spieltechnik etwas schmal. Doch gerade diese Gitarren sind rar: von 1934 bis 1939 wurden nur 463 Stück der 000-28 gebaut (von der Mahagoni-Version -18 einige mehr, von der Luxus-Version -45 noch viel weniger, weshalb die unbezahlbar ist). Doch "guitar-hunter" Willi wurde nach langer Suche und ein paar Nieten fündig: diese Gitarre befindet sich in sehr gutem Originalzustand, nachdem der Meister selbst ein paar notwendige Reparaturen, die kaum mehr zu erkennen sind, erledigt hat. Diese 000 schaut super aus, zeigt viel Patina, spielt sich wie erhofft bestens, und sie klingt… Ein klassisches Beispiel für die "golden era".