C.F. MARTIN & Co. 00-18 H
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1940
H weist auf ein Sondermodell hin: Hawaii, exotische Sommerträume! - Hawaii-Gitarren und -musik wurden ab ca. 1920 modern und lösten einen Boom aus, der bis Anfang der 40-ger Jahre dauern sollte. Sie unterscheiden sich von normalen Gitarren durch eine deutlich erhöhte Saitenlage, die ein nicht-temperiertes Spiel mit dem Bottleneck oder Stahlstift ohne schnarrende Nebengeräusche ermöglichte. Das Griffbrett verliert damit seine eigentliche Funktion und dient nur noch zur Orientierung bei den Intervallen. Deshalb wies es entweder nur Markierungen oder abgeschliffene Bünde auf. Auf eine Kompensation des Stegs konnte dabei verzichtet werden, weil die Saiten kaum niedergedrückt und die Töne stufenlos intoniert werden. Eine komplett andere Spielweise also. Konsequenterweise kam damit auch die Entwicklung der Steel-Gitarre, die entweder einen eckigen square-neck aufwies, oder ganz auf einen Hals verzichtete (er brauchte ja nicht mehr umfasst werden), vgl. >>Cramer Steelguitar . Doch zurück zur 00-18 H, die im Prinzip eine ganz normale 12-Bund 00-18 ist, also Fichtendecke mit Mahagoni-Korpus, Belly-bridge, Pickgard, und durchbrochenem Kopf mit Bandmechaniken, und mit den genannten Besonderheiten. Sie wurde, neben der 00-40 H, von 1938 - 1941 in geringer Stückzahl (255) gebaut, und sie trägt – eine Besonderheit bei Martin – eine sunburst-Lackierung, die ihr außerordentlich gut steht! Nachdem die Hawai-Welle abgeebbt war, wurden viele der H-Gitarren für normale („spanische“) Spielweise konvertiert, indem die Saitenlage abgesenkt, das Griffbrett abgerundet und mit Bünden versehen, und die Brücke durch eine kompensierte Stegeinlage korrigiert wurde. So ist es auch irgendwann mit meiner 00-18 H geschehen, und zwar handwerklich tadellos, weil nicht zu erkennen. Und das Ergebnis ist geradezu überwältigend! Diese Gitarre klingt in Anbetracht ihrer Größe und auch absolut gesehen wirklich fantastisch, besser gar als meine >>C.F.Martin 00-28 von 1931, und die klingt wahrlich schon sehr gut! – Also: Ich bin begeistert von dieser Gitarre (und nicht nur ich); dafür schaue ich gerne darüber hinweg, dass sie durch den Umbau nicht mehr ganz original ist (zumal sie sonst keinerlei Schäden oder Reparaturen aufweist). Übrigens hat C.F.Martin & Co ca. 2006 ein sog. Signature-Modell aufgelegt, das Geoff Muldaur gewidmet ist, und der hat genau auf so einer konvertierten 00-18 H gespielt.